07. Juni 2012
Juni 2012: Treffen mit Léonard Santedi - Generalsekretär der kongolesischen Bischofskonferenz


Am 6. Juni 2012 empfing das MWI Léonard Santedi, den Generalsekretär der kongolesischen Bischofskonferenz. Er berichtete uns über die Rolle der Kirche im Kongo in Hinblick auf die jüngst abgehaltenen Präsidentschaftswahlen:

Die kongolesische Kirche hatte im Februar 2011 beschlossen, die junge Demokratie im Kongo zu unterstützen und die geplanten Präsidentschaftswahlen zu begleiten (s. Dokument „Que devons nous faire?“- Was müssen wir machen?). Zum einen musste die Bevölkerung auf die Wahl vorbereitet werden. Die Kirche engagierte sich dahingehend, einen Mentalitätswandel in den Köpfen der Menschen herbeizuführen, damit diese nicht etwa eine Person der gleichen Ethnie wählen, sondern sich für ein bestimmtes Wahlprogramm entscheiden. Zum anderen bildete die Kirche 30.000 Wahlbeobachter aus.

Offensichtlich waren die Wahlen unglaubwürdig verlaufen: es gab zu viele Unregelmäßigkeiten sowie brutale Auseinandersetzungen. Die Wahlen waren - so der Generalsekretär - eine Schande für das Land.

Mittlerweile ist ersichtlich, dass die alten Probleme wiederkehren. Im Osten gibt es weiterhin kriegerische Auseinandersetzungen und die Krise verschärft sich, worauf sich die Bischöfe des Ostens zusammengetan haben, um mit einer Stimme „Non à la balcanisation“ zu verkünden. Die kongolesischen Bischöfe haben zusätzlich London, Berlin, Brüssel und Paris bereist, um auf die aktuelle Situation aufmerksam zu machen und um die Unterstützung der europäischen Union zu erlangen. Obwohl der Kongo ein reiches Land ist und immense Vorkommen nicht nur an Wald und Wasser hat, sterben die Menschen den Hungertod. Es fehlt den Menschen an sozialen Strukturen.

Laut Santedi muss die Kirche hier ansetzen und Unterstützung bieten. Diesbezüglich wurde vor kurzem in Kinshasa ein Institut (Institut de la doctrine sociale de l’église –Institut für die kirchliche Soziallehre) gegründet. Hier wird Interessenten ein Studium angeboten, um sowohl emporkommende Konflikte zu erkennen als auch Frieden zu schaffen und zu verfestiegen.

Abschließend bedankte sich der Generalsekretär der kongolesischen Bischofskonferenz Santedi für sein Studium, das ihm das MWI ermöglicht hat. Seine Arbeit heute ist die Frucht einer guten Ausbildung, dank dieser kann er dem Volk dienen.