29. Juli 2013
Internationale Konferenz zur religiösen Literatur in Äthiopien


„Die Konferenz war wichtig, weil sie auf die gemeinsamen Wurzeln der verschiedenen Kirchen hinwies. Es ist ein ökumenisches Potential, das dazu beiträgt, die Zukunft gemeinsam zu gestalten“, erläutert Pater Daniel.

Dem stimmte Pater Jacob Thekeperampil aus Kottayam, Indien, zu: „Aufgrund des gemeinsamen Erbes können und müssen wir weiter zusammenarbeiten.“ Pater Jacob ist Gründer und Leiter des syrischen Forschungszentrums SEERI in Kottayam. Seit Jahren werden dort junge Menschen in der alten indischen Tradition der Thomas-Christen ausgebildet. Pater Jacob kann auf den kirchlichen Austausch zwischen den äthiopischen und indischen Christen seit der Antike bis heute verweisen. Beispielhaft nennt er den Besuch von Kaiser Haile Sellasie in Kottayam in den 1980er Jahren und fährt fort: „Wir haben einige äthiopische Theologiestudenten im Dharmaram College in Indien ausgebildet und die orthodoxe Kirche hat Lehrer ins äthiopische Holy Trinity College geschickt. Auch in der Pastoral helfen indische Schwestern in Äthiopien. Der Austausch ist lebendig.“ Dem pflichtet auch Herr Agaw bei, der Leiter eines katholischen amerikanischen Hilfswerks CNEWA. Es unterstützt die Kirche vor allem im Schul- und Ausbildungsbereich. Er wünscht sich, dass dieser Austausch noch intensiviert wird.

So war die Konferenz ein wichtiger Beitrag nicht nur für die Wissenschaft, sondern auch für die kirchliche Perspektive in Äthiopien und in Indien. Prof. Dr. Harald Suermann resümiert am Ende der Tagung: „Ich war beeindruckt von der Vielfalt der äthiopischen Überlieferung und auch von dem Sachverstand der äthiopischen Dozenten, mit der eigenen Tradition kritisch umzugehen, ohne sie zu zerstören. Hier liegt ein noch fast ungenutztes Potential, mit dem die Kirche hier ihre Zukunft gestalten kann.“

Einen ausführlichen Bericht hierzu finden Sie im unten angefügten PDF. Viel Freude beim Lesen!