Celso Larracas ungewöhnlicher Lebensweg beginnt in einem kleinen Dorf auf den Philippinen. Schon mit dreizehn Jahren muss er mitarbeiten, um das schmale Familieneinkommen aufzubessern. Trotzdem schafft er einen guten Schulabschluss und absolviert anschließend eine Ausbildung zum Bauingenieur.
1990 erreicht ihn die Nachricht, dass Franziskaner in Thailand einen Freiwilligen suchen, der sie beim Bau eines neuen Gebetszentrums fachkundig unterstützt. Celso Larracas erhält die Stelle - das anschließende Jahr in Thailand veränderte sein Leben: er war von der Spiritualität und Lebensführung der Franziskaner schwer beeindruckt. Als er auf die Philippinen zurückkehrte, trat er dem Orden bei und legte 1995 in Manila seine Profess ab. Anschließend hat er acht Jahre in armen städtischen Gemeinden in Manila sowie in der Pastoral für indigene Bevölkerungsgruppen gearbeitet.
2003 wurde er nach Libyen geschickt. Die Bevölkerung besteht dort zu fast 100 Prozent aus Muslimen. Er kümmerte sich dort um die wenigen Christen, die zum Großteil aus Schwarzafrika stammen und als Arbeitskräfte auf den Ölfeldern oder in der Wüste leben. Bei regelmäßigen Besuchen bot er ihnen und den dortigen Studenten sowie Flüchtlingen pastorale und spirituelle Dienste an.
Nachdem Diktator Muammar-al-Gaddafi gestürzt worden war, wurde die Situation zunehmend bedrohlicher und unübersichtlicher. An das Jahr 2014 denkt er mit Schrecken zurück: mit Waffengewalt wurde ihm sein Auto gestohlen, er wurde bei einem Check-Point im Süden des Landes aus einem Bus herausgewunken und musste Stunden der Angst in Dunkelhaft verbringen, in einem Ort namens Sabha wurde er gekidnappt und beinahe getötet.
Mittlerweile hat er am PISAI in Rom das Studium der Islamwissenschaft und Arabistik abgeschlossen und kann nun besser als Mittler zwischen den Religionen agieren. Fr. Celso hofft, dass er Wege und Mittel finden wird, um die Hürden beseitigen zu können und Frieden und Versöhnung zu erreichen.